In den letzten Jahren wurde das „Schwarzach Open“ fast schon zu einem Pflichtturnier für den Schachklub Taufkirchen.
Mit dabei sind zwar nur Liam (B-Turnier) und Michel (A-Turnier), aber die Erfolge werden mindestens genauso groß sein!? Der Organisator Juro Ljubic hat uns freundlicherweise angeboten, wieder im Schach-Camp teilzunehmen, in welchem Michel bereits vor 2 Jahren dabei war. Dieses Angebot wurde dankend angenommen. Wie es der Zufall wollte, sind sogar noch 2 Bekannte gemeinsam mit uns im Zimmer: Philipp Rosol und Wimmer Michael, welche schon des Öfteren mit uns auf Turnieren waren.
Blitzturnier:
Wie jedes Jahr fand am Abend vor der ersten Runde ein Blitzturnier statt. Ein eher seltenes Format, welches das Schwarzach Open auszeichnet. Liam spielte extrem stark auf und konnte mit 6,5 aus 13 Punkten und einem Elogewinn von 128 Punkten seine Stärke unter Beweis stellen. Michel erreichte 8,5 Punkte und konnte ebenfalls einen Elogewinn verzeichnen. Nach diesem starken Start waren wir topmotiviert und bereit für das Hauptturnier.
Runde 1:
Liam durfte in der ersten Runde gegen eine Betreuerin des Camps spielen und setzte sich souverän im Turmendspiel gegen diese durch – ein toller Auftakt.
Michel durfte wieder mal gegen einen GM ran – er hatte sogar zwischenzeitlich einen Bauern mehr, jedoch war der Großmeister in Michels anbahnender Zeitnot einfach zu übermächtig.
Runde 2:
In der zweiten Runde spielte ich gleich gegen die Startnummer 2 des Turniers. Nach der Eröffnung war die Stellung lange Zeit ausgeglichen, jedoch übersah ich eine Taktik meines Gegners, wodurch ich einen Bauern und somit die Partie verlor.
In der zweiten Runde durfte Michel mit den schwarzen Steinen gegen ein burgenländisches Jugendtalent ran. Nach der Eröffnung stand er wohl leicht schlechter, jedoch spielte er etwas besser als sein Gegner, wodurch er den Vorteil immer weiter minimieren und schließlich in ein besseres Endspiel transformieren konnte. Dieses behandelte sein Gegner jedoch sehr präzise und es war nicht mehr als eine Punkteteilung drinnen.
Runde 3.:
Liam konnte direkt im 8. Zug zwei Bauern gewinnen und konnte den Vorteil schnell verwerten.
Michel spielte wieder eine Partie, die lange Zeit ausgeglichen war, jedoch konnte er sich dieses Mal im Endspiel als der bessere Spieler durchsetzen.
Runde 4:
In der heutigen Runde durfte Michel endlich wieder gegen einen Titelträger spielen. Im Blitzen hatte er zwar noch ganz knapp gegen FM Samuel Weber verloren, jedoch war Michel höchstambitioniert, sich in der klassischen Partie zu rächen! Michel spielte eine gute Partie und bereits im 30. Zug musste sein Gegner die Waffen strecken.
Diese Runde hatte Liam ein paar Probleme in der Eröffnung, jedoch konnte er in eine ausgeglichene Stellung abwickeln. Im Endspiel konnte ich meinen Gegner in eine taktische Falle locken, dadurch gewann ich einen Springer und somit die Partie.
Runde 5:
Diese Partie bekam Liam mit Weiß Königsindisch aufs Brett. Sein Gegner entschied sich einen Königsangriff zu starten, jedoch schwächte er seinen eigenen König auch. Beide probierten den Gegner Matt zu setzen, doch Liams Gegner übersah jedoch eine Taktik und so gewann Liam die Partie.
Michel durfte gegen seinen nächsten Titelträger (IM mit ca. 2280) ran. Mit den schwarzen Steinen stand er die ganze Partie über unter Druck und kam letztendlich in ein schlechteres Endspiel. Dieses spielte sein Gegner jedoch stark und nahm Michel den Punkt weg.
Runde 6:
In dieser Runde konnte Liam fast nichts machen. Mein Gegner hatte sehr schnell Raumvorteil und ich konnte mich danach beinahe nicht mehr bewegen. Deshalb musste ich den Punkt sehr schnell abgeben.
Michel durfte in dieser Runde wieder mit den schwarzen Steinen gegen einen IM. Es wurde sehr schnell eine spannende Stellung, in der Michel zwar einen Bauern weniger hatte, dafür aber etwas aktiver stand. Im 41. Zug fand Michel leider dann aber nicht die beste Vorteil und gab damit die Partie her.
Runde 7:
Nach dem gestrigen Verlust war Liam topmotiviert heute zu gewinnen. Mein Gegner startete einen gefährlichen Königsangriff und ich hatte (wieder einmal) beinahe keine Züge. Zum Glück stellte er die Qualität ein, was ausreichte, um die Partie zu gewinnen.
Als Michel sah, dass er in der siebten Runde gegen einen 15-jährigen 2000+ Spieler aus Indien spielen musste, wusste er, dass er eine starke Eröffnungsvorbereitung aufs Brett bekommen wird. Leider konnte er sich jedoch am Nachmittag sich nicht vorbereiten, weil das ganze Camp wandern ging und stand deshalb bald in der Eröffnung schon schlecht und stellte schließlich taktisch ein, was die Partie beendete.
Runde 8:
In der vorletzten Runde durfte Michel sich mit den schwarzen Steinen gegen einen älteren Herren mit ca. 2050 Elo versuchen. Leider spielte sein Gegner ausreichend solide und mehr als ein zwischenzeitliches -1 war nicht drinnen, weshalb die Partie nach vielen Gewinnversuchen meinerseits in einem Remis endete.
In dieser Runde konnte Liam bereits in der Eröffnung die Königsstellung seiner Gegnerin schwächen, jedoch stellte er im Mittelspiel einen Bauern ein. In Zeitnot wurde die Partie dann sehr chaotisch und seine Gegnerin übersah ein Matt.
Runde 9:
Zum Schluss wollte Michel unbedingt noch einen Sieg raushauen. Obwohl er einen jungen und auch sehr Theorie-fitten Gegner hatte, überspielte Michel diesen mühelos und gewann schließlich durch besseres Taktikverständnis die Partie.
Liam hatte jetzt 6 aus 8 Punkten und war sehr motiviert zu gewinnen, weil er sich dann einen Top 3 Platz sicherte. Aus diesem Grund spielte ich in dieser Partie sehr aggressiv, allerdings konnte mein Gegner dadurch einen sehr gefährlichen Königsangriff starten, wodurch ich die Partie verlor. Allerdings reichten meine sechs Punkte aus für den Kategoriepreis unter 1900 Elo.
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